Die Einlage – das Herz einer jeden Zigarre

 

Das Innere, also die Füllung einer Zigarre, nennt man Einlage. Oder auch Filler aus dem Englischen oder Tripa im Spanischen. Gemeint ist dabei aber immer das Gleiche: die Tabakblätter, mit der eine Zigarre gefüllt ist. Diese Blätter oder Blattteile werden in das Umblatt gewickelt und mit einem schönen Deckblatt veredelt. Fertig ist die Zigarre. Allerdings ist die Einlage einer Zigarre nicht immer gleich aufgebaut. Hier gibt es große Unterschiede, denn je nach Preisklasse und nach Herstellungsverfahren sieht die Einlage anders aus. Man unterscheidet hierbei zwischen:

- Longfiller

- Mediumfiller

- Shortfiller

Longfiller-Zigarren – die erste Liga

Als Longfiller werden jene Zigarren bezeichnet, bei denen die Einlage aus ganzen Tabakblättern besteht. Diese Zigarren bilden die absolute Spitze der Zigarrenproduktion und alles, was sich als Premiumzigarre bezeichnen darf, sollte ein Longfiller sein. Selbstverständlich ist die ausschließliche Verwendung von ganzen Tabakblättern in der Produktion wesentlich teurer, doch Genießer schwören auf genau dieses Herstellungsverfahren. Denn durch die Verwendung ganzer Tabakblätter, kann der Raucher im Idealfall während des Rauchverlaufs unterschiedliche Geschmäcker wahrnehmen.

Das heißt: Eine Longfiller-Zigarre kann am Anfang noch eher floral und fruchtig schmecken, während in der Mitte diese Geschmäcker zurücktreten können und beispielsweise durch eine gewisse Ledernote abgelöst werden. Im letzten Drittel können diese Aromen wiederum durch weitere ergänzt oder abgelöst werden. Das ist so, weil das Tabakblatt von vorn nach hinten geraucht wird und unterschiedliche Aromen bieten kann. Das kann und soll bei einer hochwertigen Zigarre so sein, muss es aber nicht. Es ist aber definitiv die Regel, nur wenige Longfiller bieten ein uniformes Raucherlebnis von vorne bis hinten.

Longfiller-Zigarren werden fast immer von Hand gefertigt, auch das hebt ihre herausragende Qualität noch einmal hervor. Zudem verfügen Longfiller meist über einen gleichmäßigen Abbrand sowie über eine feste und stabile Asche. So viel gebündelte Qualität hat natürlich ihren Preis, doch selbst handgefertigte Longfiller gibt es schon verhältnismäßig preiswert. Ab etwa zwei Euro geht es los und nach oben sind natürlich kaum Grenzen gesetzt. Die obere Spitze des regulären Segments bilden Zigarren die für rund 40 Euro pro Stück zu haben sind.

Mediumfiller-Zigarren – viel Qualität zu guten Konditionen

Bei Mediumfiller-Zigarren handelt es sich ebenfalls um überwiegend hangfertigte Zigarren. Sie bilden einen wunderbaren Kompromiss zwischen Qualität und Preis. Denn bei Mediumfiller-Zigarren werden zwar keine ganzen Tabakblätter verwendet, aber auch keine kleinen Tabakschnipsel so wie es bei Shortfiller-Zigarren üblich ist. Bei Mediumfiller-Zigarren werden überwiegend die Abschnitte verwendet, die beim Fertigen von Longfiller-Zigarren übrig bleiben. Darunter befinden sich dann 1/4, 1/8 oder 1/16 Blätterdie wiederum weitaus mehr Geschmack transportieren als es bei kleinen Schnipseln der Fall ist.

Das Deckblatt und das Umblatt bestehen bei Mediumfiller-Zigarren, wie auch bei Longillern, aus ganzen Tabakblättern. Durch die Verwendung von hochwertigen Abschnitten kann man sowohl einen niedrigen Preis als auch eine besonders hohe Qualität garantieren. Ähnlich wie bei Longfillern kann sich der Geschmack im Rauchverlauf ändern, wird allerdings nie so komplex und definiert wie bei einem hochwertigen Longfiller sein. Dennoch eignen sich Mediumfiller-Zigarren hervorragend als Alltagszigarre, beispielsweise zu einem Feierabend Bier.

Shortfiller-Zigarren – preiswert und ideal für zwischendurch

Diese Herstellungsmethode findet man meistens, aber nicht nur, bei maschinell gefertigten Zigarren. Dieses Verfahren ist sicherlich das einfachste, doch es muss jedem Raucher klar sein, dass auch diese Zigarren sehr gut schmecken können. Jedoch sollte man keine allzu große Abwechslung während des Rauchverlaufes erwarten. Shortfiller verfügen meist über durchgehend gute Zug- und Abbrandeigenschaften, geschmacklich können sie ebenso aromatisch wie Long- oder Mediumfiller sein, bleiben in ihrer Entwicklung aber auch konstant. Manchem Zigarrenraucher ist dies zu eintönig. Dennoch sind sie perfekt als Zigarre für zwischendurch oder nebenher geeignet. Beispielsweise während der Gartenarbeit oder beim Fußballgucken, wenn man seiner Zigarre nicht einhundertprozentige Aufmerksamkeit schenken kann.

Oft wird bei der Herstellung von Shortfillern sogenannter Bandtabak als Umblatt benutzt. Dieser wird aus Tabakresten gewonnen und hat meist keinen prägnanten Geschmack, sondern dient der Stabilität. Doch es gibt auch genug Gegenbeispiele, die aus reinem Tabak gemacht wurden. Sie können ebenfalls handgefertigt sein, bestehen aber wie alle anderen Shortfiller auch aus kleinen Tabakschnipseln. Auch Shortfiller sollten in einem Humidor gelagert werden, zumindest wenn sie aus der Karibik kommen. Unter Shortfillern findet man aber auch Zigarren, der sogenannte „holländische Typ“ die trocken geraucht werden können.