Humidor selber bauen

 

Zur optimalen Lagerung von Zigarren dient in der Regel ein Humidor. Ein solcher Humidor ist im Fachhandel erhältlich. Alternativ kann man den Humidor aber auch ganz leicht selber bauen, wenn die Humidore im Handel nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen oder man ein Unikat für seine Zigarrensammlung haben möchte. Ein selbstgebauter Humidor kann zudem günstiger als ein fertiges Exemplar sein. Um einen hochwertigen Humidor selber zu bauen, sind trotzdem geeignete Materialien zu verwenden.

Beim Selbstbau sind bestimmte Qualitätsmerkmale zu beachten, die auch im Fachmarkt einen guten Humidor von einem schlechten unterscheiden. Schließlich sind Humidore mehr als nur einfache Kästen, in denen Zigarren aufbewahrt werden. Handwerkliches Geschick ist genauso gefragt wie Kenntnisse über die Funktionen, die ein Humidor erfüllen muss. Die Luftzirkulation und -feuchtigkeit im Inneren des Humidors müssen stimmen, damit die Zigarren weder durch Fäulnis oder Schimmel verderben noch austrocknen und ihr Aroma verlieren.

Hierzu die zentralen Grundanforderungen:

- Außenwände des Humidors und Quadrantenscharniere sollten robust sein.

- Die innere Holzverkleidung sollte Feuchtigkeit gut absorbieren können.

- Das Humidor-Gehäuse sollte verzugsfrei und gut versiegelt sein sowie weitgehend luftdicht schließen, so dass keine Feuchtigkeit aus dem Humidor entweichen kann.

- Der Deckel sollte leicht zu schließen sein und sich deshalb auch nach längerem Gebrauch nicht durch die Feuchtigkeit im Innenraum verziehen.

- Befeuchtungssystem und Hygrometer sollten passend gewählt werden, um sicherzustellen, dass im Humidor eine konstante Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt. Erforderlich ist eine relative Luftfeuchtigkeit von um die 70 Prozent.

Materialien für den Humidorbau

Die Auswahl der Materialien ist entsprechend den Grundanforderungen an einen hochwertigen Humidor keine reine Frage des Geschmacks, sondern eher der Zweckmäßigkeit. Aficionados schwören beim Korpus auf Spanisches Zedernholz. Dieses Holz bietet sich anstatt der MFD-Platten in der Humidor Bauanleitung für einen Massivholzhumidor an. Bei der Spanischen Zeder handelt es sich um ein Laubholz („Cedrela odorata“) aus der Familie der Mahagonihölzer („Meliaceae“), das aus Westafrika bzw. Südamerika stammt. Dieser Art von Holz mit dem Handelsnamen „Cedro“ wird eine hohe Absorptionsfähigkeit von Feuchtigkeit zugeschrieben.

Das Spanische Zedernholz ist am besten für den Humidorbau geeignet, weil es ein gleichmäßiges Klima im Innenraum des Humidors garantiert und den Reifeprozess von Zigarren positiv unterstützt. Besondere Duftstoffe im Holz bringen das Zigarrenaroma nicht nur zur vollen Entfaltung, sondern schützen darüber hinaus vor Schädlingen.

Anders als oft behauptet, sollte für die Innenauskleidung des Humidors kein Spanisches Zedernholz verwendet werden, da dieses Holz dazu neigt, auszuharzen, wodurch die gelagerten Zigarren verkleben würden. Schälfurnier aus Gabun (Okume), Bosse oder Sapeli sind eher als Holzeinlage geeignet. Äußerst edel ist ein Lining aus Alone-Holz, das sich aufgrund ähnlicher Eigenschaften hervorragend mit Spanischem Zedernholz ergänzt und deswegen zu einem sehr guten Aromatransfer beiträgt. Zigarrenliebhaber, die ihren Humidor selber bauen, können auch Alone-Bretter mit Langlöchern, Leisten oder Gitter als Lining einsetzen, damit sich das Aroma vom Spanischen Zedernholz durch die Öffnungen perfekt ausdehnen kann, die Zigarren jedoch geschützt bleiben, falls das Holz ausharzen sollte.

Das richtige Befeuchtungssystem für den Humidor

Ein Humidor kann noch so gut gebaut sein, ohne ein geeignetes Befeuchtungssystem kann der Humidor seinen Zweck nicht vollständig erfüllen. Zur Auswahl stehen aktive oder passive Befeuchtungssysteme. Elektronische Befeuchter, die zu den aktiven Befeuchtungssystemen zählen, sind zwar eine komfortable Lösung für die Zigarrenlagerung, lohnen sich aber zumeist erst bei großvolumigen Humidoren. Wenn man nur einen kleinen Humidor bauen möchte, genügt ein passives Befeuchtungssystem auf Schwammbasis oder auf Basis von Acrylpolymeren. Acrylpolymerkristalle haben gegenüber Schwammbefeuchtern den Vorzug, dass sich bei ihnen die Luftfeuchtigkeit bei ca. 70-72% selbstregulierend stabilisiert und Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit schneller und konstanter ausgeglichen werden. Eine weitere Alternative für den selbstgebauten Humidor sind so genannte Boveda Paks. Boveda Zigarrenbefeuchter überzeugen vor allem durch ihre leichte Handhabung, müssen allerdings häufiger ausgetauscht werden, da sie sich schneller verbrauchen.

Um eine konstante Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, müssen die Befeuchtungselemente richtig im Humidor positioniert werden. Kommt nur ein Befeuchter zum Einsatz, ist dieser oben zu platzieren. Mehrere Befeuchtungssysteme sind dagegen gleichmäßig im Humidor zu verteilen, so dass keine Feuchtigkeitsnester entstehen können. Befeuchter sind immer mit einem gewissen Abstand zu den Zigarren und zum Holz zu verstauen, da beides sonst zu viel Feuchtigkeit abbekommen könnte. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich recht genau mit einem digitalen Hygrometer oder einem Hygrometer mit Synthetikhaar kontrollieren.