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Indonesischer Tabak – das braune Gold der 17.000 Inseln

Ein Urlaub in Indonesien bietet traumhafte Strände, idyllische Reisplantagen, Einblicke in die asiatische Hochkultur und eine Vielfalt der Natur, wie sie nur ein Land aufweisen kann, das aus mehr als 17.000 Inseln besteht. Aber kaum einer weiß, dass in Indonesien auch der Tabakanbau eine lange Tradition hat. Indonesien ist neben den Philippinen der Hauptproduzent von asiatischem Tabak. Begünstigst wird der Anbau durch die optimalen klimatischen Bedingungen, die in dem tropischen Land vorherrschen. Warme Durchschnittstemperaturen um die 27°C und die hohe Luftfeuchtigkeit von gut 60% bieten beste Bedingungen, um besonders schmackhaften Tabak zu kultivieren. Ein nahezu durchgehend bedeckter Himmel lässt die Pflanzen wie im Schatten gedeihen, daher ist ihre Struktur besonders fein. Die Böden sind durch die von Vulkanen geprägte Landschaft mit vielen Nährstoffen angereichert und verleihen Zigarren mit indonesischem Tabak einen einmaligen, fein-würzigen Geschmack. Die bekanntesten Anbaugebiete sind Medan auf der Insel Sumatra und Besuki auf der Insel Java im Westen des Landes. Die dort entstehenden feinen, besonders wohlschmeckenden Tabake werden gerne in der Deckblattproduktion verwendet.

Besuki und Medan – die besten Tabake aus Indonesien

Java gehört neben Sumatra, Borneo und Sulawesi zu den vier Großen Sundainseln. Durch die Lage im Tropengürtel herrschen auf Java perfekte klimatische Voraussetzungen für den Tabakanbau. Die größten Anbaugebiete befinden sich in den Distrikten Besuki, Madoera und Loemadjang, die etwas unterhalb des Äquators liegen. Der Tabak, der hier angebaut wird, wird meist in der Einlage oder als Umblatt verwendet und weist eine charakteristische Nussnote auf. Im Vergleich zu den Tabaken aus Sumatra sind Tabake aus Java etwas gröber in der Struktur, da das Klima auf Java kühler und trockener ist. Geschmacklich wirkt sich dies jedoch nicht negativ aus und man erkennt die indonesische Herkunft des Tabaks in der aromatischen Milde.

Nordwestlich von Java befindet sich die Insel Sumatra, in deren Hauptstadt Medan sich das Mekka für indonesischen Deckblatt-Tabak befindet. Die Temperaturen liegen auf einem konstanten Niveau, auch nachts sinken sie nur geringfügig. Das bedingt auch, dass die geernteten Blätter unter gleichbleibenden Bedingungen getrocknet und fermentiert werden können. Besonders exquisit sind die Deli-Deckblätter, die sich unter Kennern des indonesischen Tabaks für Zigarren eines ausgezeichneten Rufs erfreuen. Aber auch im Distrikt Langkat werden hervorragende Deckblätter produziert. Charakteristisch für Tabakblätter aus Sumatra ist die helle Farbe und das sanfte Aroma. Eine ausgezeichnete Glimmfähigkeit sorgt für einen gleichmäßigen Abbrand beim Smoke.

Indonesischer Tabak – fast so wertvoll wie Gold

Sumatra war in den vergangenen Jahrhunderten vor allem durch seine ausgiebigen Goldvorkommen im Hochland Anziehungspunkt für viele, die auf der Suche nach dem großen Geld waren. Von den Einheimischen wurde sie daher einst „Insel des Goldes“ genannt. Heute sind Kaffee, Palmöl aber auch Zigarren das neue Gold Indonesiens. Die großflächigen Tabakplantagen wurden im 19. Jahrhundert während der Kolonialherrschaft der Niederlande errichtet. Der Tabak wurde nach den neusten Standards und mit wissenschaftlich getesteten Methoden angebaut. Besonders im Osten von Sumatra ist diese Form des Anbaus noch heute zu finden. Obwohl Zigarren aus indonesischem Tabak heute ein wesentlicher Wirtschaftszweig des Landes sind, tragen die Anbaugebiete, die sich in etwa auf einer Fläche von 220.000 Hektar erstrecken, nur zu 2% zur Tabakproduktion auf der ganzen Welt bei.

Die niederländischen Kolonialherren waren es auch, die als erste die indonesische Tabake nach Europa exportierten. Das milde Aroma des Tabaks mit dem gewissen Etwas wurde schnell als „holländische Mischung“ bekannt und ist bis heute noch sehr beliebt. Holland stellt dabei den größten Abnehmer von indonesischem Tabak dar und verwertet ihn bei der eigenen Zigarrenproduktion. Daneben sind es der Altadis-Konzern oder auch Dannemann und Villiger, die Tabak in Indonesien anbauen lassen, um ihn in ihren Zigarren zu verwenden.