Die Qualitätskontrolle von Zigarren

 

Das Rauchen einer Zigarre sollte ein voller Genuss sein und so wird jede Zigarre vor dem Verkauf einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Fällt eine Zigarre bei dieser Kontrolle durch, kommt sie nicht in den Handel.

Der Ablauf einer Qualitätskontrolle

Schon während der Herstellung der Zigarren in der Galera de Torcido überwacht der sogenannte Jefe de Galera die Arbeit der Torcedores. Auch die bestqualifizierten Torcedores der Fabrik überwachen die etwa 30 bis 40 Arbeiter in der Galera. Bei dieser frühzeitigen Kontrolle werden die Technik des Rollens und die Formate der gefertigten Zigarren begutachtet und auf eventuelle Fehler hingewiesen.

Sind die Zigarren schließlich fertig und in Bündeln zusammengebunden, werden sie in eine Abteilung für die weitere Qualitätskontrolle gebracht. Dort prüfen Techniker, in der Fachsprache Controlador genannt, die Zigarren auf ihre Länge, Gewicht, Dicke, Konsistenz, die richtige Herstellung und das äußere Erscheinungsbild. Bei dem äußeren Erscheinungsbild wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass das Deckblatt gut gedehnt und das Kopfstück gut montiert ist. Die Techniker nehmen Stichproben. Die so ausgewählten Zigarren werden geöffnet, um den Innenaufbau und die Einlage prüfen zu können. Wird ein Mangel festgestellt, werden die Zigarren nicht freigegeben.

Täglich werden die Zigarren von einem Team aus Testern, den sogenannten Catadores, verkostend geraucht. Dabei werden sie nach einem 6-Punkte-Verfahren nach Zug, Abbrand, Aroma, Geschmack, Stärke und Gesamteindruck bewertet. Etwa 3-5 Zigarren werden auf diese Weise getestet. Stellt das Team der Catadores, teilweise auch als Tasadores bezeichnet, eine Abweichung vom Qualitätsstandard fest, wird eine Adjustierung der Tabakmischverhältnisse angeordnet.


Qualitätskontrolle

 

Seit Ende 2001 gibt es eine neue Besonderheit in der Qualitätskontrolle. Die máquina de tiro, die Zugwiderstandsmaschine, ist eine neue Errungenschaft in vielen Manufakturen, die dazu dient, den Rauchkanal der Zigarren zu überprüfen, bevor das Deckblatt umwickelt wird. Diese Maschine wird mittlerweile in sämtlichen Tabakfabriken eingesetzt und gehört zur standardmäßigen Qualitätskontrolle.

Letzte Kontrollen vor dem Verschicken

Haben die Zigarren alle Kontrollen überstanden, werden sie zum Ruhen in den Escaparates genannten Klimaraum gebracht. Dort lagern sie bei einer Temperatur zwischen 16° bis 18°C und einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 Prozent.

Nach einer meist monatelangen Lagerung müssen sich die Zigarren bei der Farbsortierung und beim Versiegeln ein letztes Mal den kritischen Augen der Kontrolleure unterziehen. Der Escogedor sortiert die Zigarren nach der Farbe ihrer Deckblätter und die Anilladoras bringen die Bauchbinde an die Zigarren an. Weisen die Exemplare keinerlei Schönheits- oder andere Fehler auf, so werden sie in die unterschiedlichen Zigarrenkisten verpackt und schließlich für den Kauf in den internationalen Handel gebracht.