Zigarren korrekt anschneiden

 

Das Zigarrenanschneiden ist ein essentieller Bestandteil des Rauchgenusses. Es ist dabei nicht nur Etikette und Ritual, sondern vor allem eine Notwendigkeit, um eine Zigarre richtig zu rauchen. Clint Eastwood lebt zwar in seinen Western vor, dass man die Spitze einer Zigarre einfach abbeißen kann, davon ist aber in jedem Fall abzuraten. Die Gefahr, beim beherzten Biss das Deckblatt der Zigarre zu zerreißen ist einfach zu groß. Außerdem bekommt man mit den Zähnen keinen gleichmäßigen und sauberen Schnitt hin, wie es mit Hilfswerkzeugen möglich ist. Gerade der Anschnitt ist Voraussetzung, damit die Zigarre richtig zieht. Mit dem passenden Accessoire steht einem guten Smoke aber nichts im Wege.

Die verschiedenen Anschneider

Zum Öffnen des Zigarrenkopfes wird grundsätzlich zwischen vier verschiedenen Werkzeugen unterschieden: dem Zigarrencutter, dem V-Cutter, der Zigarrenschere und dem Zigarrenbohrer. Für welches Werkzeug man sich dabei entscheidet, ist Geschmackssache. Es sei aber erwähnt, dass sich nicht jeder Anschneider für jede Zigarre gleich gut eignet. Deswegen werden die technischen Möglichkeiten der verschiedenen Geräte im Folgenden vorgestellt.


Zigarre anschneiden

 

Der Zigarrencutter

Denkt man an einen Anschneider, haben viele den Zigarrencutter vor Augen. Er ist das gängigste Modell und gehört zum Standardrepertoire eines jeden Aficionados. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen, so kann er zwei Klingen, die sich beim Anschneiden aufeinander zu bewegen oder nur eine Klinge besitzen, die sich, wie eine Guillotine, gegen eine unbewegliche Seite beim Anschnitt bewegt. Der Zigarrencutter eignet sich perfekt für Zigarren mit geringeren Ringmaßen und im Besonderen bei spitz zulaufenden Formaten.

Der V-Cutter

Der V-Cutter funktioniert ähnlich wie der Doppelklingencutter, nur mit dem Unterschied, dass die zwei Klingen in einem 45° Winkel zueinander stehen und eine Kerbe in die Zigarre stanzen. Die linsenförmige Kerbe zieht sich quer durch die Mitte des Zigarrenkopfes. Dafür muss der Kopf der Zigarre entsprechend flach und rund sein, spitz zulaufende Zigarren sind hierfür ungeeignet. Am besten eignen sich mittlere Zigarrenformate. Gerade der V-Cutter ist eine Frage des Geschmacks bei Aficionados. Wichtigstes Kriterium sind die Klingen. Wenn diese nicht präzise genug geschliffen sind, kann die Einlage der Longfiller-Zigarren gequetscht werden.

Die Zigarrenschere

Die Schere verfährt ebenfalls nach dem Doppelklingen-Prinzip. Der Zigarrenkopf wird von zwei Seiten angeschnitten, dank der Scherenform sind absolut präzise und hochwertige Cuts möglich. Dabei ist die Zigarrenschere vielseitig für alle Zigarrenformate einsetzbar. Einziger Wermutstropfen: Das Tool ist nicht so klein und handlich wie die Cutter und ist daher eher ein zuverlässiges Werkzeug für zu Hause. Auf Reisen sollte man besser zu einem Cutter-Modell greifen.

Der Zigarrenbohrer

Früher war der Zigarrenbohrer eine weitverbreitete Methode, seine Zigarre für den Rauchgenuss zu präparieren. Heutzutage wurde er von den Cuttern und Scheren abgelöst. Trotzdem gibt es immer noch Liebhaber, die auf die Sicherheit und Präzision des Bohrers schwören. Tatsächlich birgt der Bohrer ein geringeres Verletzungsrisiko bei der Anwendung als die anderen Tools, an deren Klinge(n) man sich bei Unachtsamkeit schneiden kann. Der Bohrer richtet sich vermehrt an Zigarreneinsteiger, da mit ihm eine gleichmäßige runde Öffnung am Mundende entsteht, die auf die ideale Größe genormt ist. Hierbei muss allerdings bedacht werden, dass man so für verschiedene Zigarrenformate auch verschiedene Zigarrenbohrer benötigt. Wenn Anfänger ihren ersten Cut machen, kann es weiterhin passieren, dass Tabakreste dabei gelöst werden und beim Anrauchen im Mund landen. Durch den Zigarrenbohrer werden diese herausgesogen, sodass das Anrauchen gefahrlos möglich ist.

Wann und wie weit soll eine Zigarre angeschnitten werden?

Eine Frage, die man sich spätestens beim Erwerb des ersten Tools stellt, lautet: Wann schneide ich den Zigarrenkopf an? Vor dem ersten Anzünden oder erst danach? Und wie viel vom Zugende wird überhaupt abgeschnitten? In der Regel geschieht der Anschnitt, bevor die Zigarre entzündet wird. Schneiden Sie mit einem Cutter oder der Schere, sollten Sie darauf achten, den Schnitt an der Kappe zu setzen, damit das Deckblatt nicht beschädigt wird. Es werden also nur wenige Millimeter abgeschnitten. Bei Figurado-Formaten können Sie selbst entscheiden, wie viel Sie von der Spitze entfernen möchten und damit die Größe der Zugöffnung bestimmen, die auch darüber entscheidet, wie sich das Zugverhalten der Zigarre gestaltet.