Aufbewahrung und Alterung

 

Wie ein guter Wein können auch Zigarren über einen sehr langen Zeitraum aufbewahrt werden. Wenn die Zigarren unter idealen Bedingungen gelagert werden, können sie mit den Jahren immer besser werden. Jedoch gibt es hier zahlreiche Faktoren zu beachten, um am Ende mit dem perfekten Smoke belohnt zu werden.

Wie werden Zigarren richtig gelagert?

Früher hieß es, Zigarren müssen knistern, wenn man sie in der Hand rollt. Aus diesem Grund ließ man die Zigarren liegen, bis sie komplett trocken waren.

Heutzutage weiß man jedoch, dass durch solch eine nicht fachgerechte Lagerung die Qualität der Zigarre stark abnimmt. Man nimmt lediglich eine leichte Austrocknung vor, wenn die Zigarre zu mild ist oder kein guter Zug gegeben ist. Eine minimale Austrocknung der Zigarre bewirkt, dass die Zigarre einen festeren Zug bekommt. Durch ebendiesen erhält die Zigarre einen intensiveren Geschmack. Es ist jedoch penibel darauf zu achten, dass die Zigarre nicht zu stark austrocknet. Denn bei trockenen Zigarren besteht die Gefahr, dass sie leicht zerbrechen und das Deckblatt schneller einreißt. Überdies gilt der Fermentierungsprozess als beendet, wenn die benötigte Feuchtigkeit nicht mehr vorhanden ist.


Zigarren Aufbewahrung

 

Humidor

Um die Qualität einer Zigarre aufrecht zu erhalten und im Idealfall sogar zu verbessern, sollte man diese in einem Humidor lagern. Im Humidor können zwischen 10 und 50 Zigarren aufbewahrt werden. Der klassische Humidor besteht aus einem aromatischen Holz, das auch als Spanische Zeder bekannt ist. Jedoch gibt es mittlerweile auch Varianten aus Aluminium oder Kunststoff, diese eignen sich besonders gut, wenn man auf Reisen ist. Idealerweise herrscht in einem Humidor eine Temperatur zwischen 16 und 19 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 72%. Unter diesen Bedingungen sind die Zigarren in der Lage, besonders angenehme und vollmundige Aromen zu entwickeln. Die Luftfeuchtigkeit sollte jedoch nicht über 72% liegen, da sich bei zu hoher Luftfeuchtigkeit Schimmel bilden kann.

Um diese Luftfeuchtigkeit garantieren zu können, muss ein Humidor über eine Quelle verfügen, die die Feuchtigkeit erzeugt und kontrolliert. Meist fungieren ein Schwamm oder Acrylpolymerkristalle als Feuchtigkeitsquelle. Sie werden mit destilliertem Wasser oder Propylenglykolflüssigkeit angereichert und geben die Feuchtigkeit nach und nach an ihre Umgebung ab. So ist eine konstante Luftfeuchtigkeit garantiert. In einem Humidor können Zigarren in der Regel unbegrenzt gelagert werden, wenn die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur regelmäßig, zum Beispiel mittels eines Hygrometers, kontrolliert werden. Um die Alterung zu unterstützen, ist es wichtig, den Humidor von Zeit zu Zeit zu öffnen, um frischen Sauerstoff hineinzulassen.

Amatista

Ein Amatista ist ein Glasbehälter, in dem bis zu 50 Zigarren gelagert werden können. Im Gegensatz zu einem Humidor stoppt der Amatista die Alterung der Zigarren, da er luftdicht verschlossen ist. Auch bei der Entnahme einer Zigarre findet kaum Sauerstoffaustausch statt, da die in einem Amatista verkauften Zigarren zusätzlich in Zellophan verpackt sind. Ähnlich wie im Amatista werden die Zigarren auch in einem Jar luftdicht gelagert. Dieser besteht allerdings nicht aus Glas, sondern aus Porzellan.

Befeuchterbeutel

Ein Befeuchterbeutel eignet sich für Zigarren, die nur vergleichsweise kurz gelagert werden sollen. Dieser wird anstelle eines Befeuchtungssystems in den Humidor oder ein anderes Gefäß, in dem die Zigarren gelagert werden, gelegt. Bis zu 30 Tage können sie nun frisch bleiben, ohne auszutrocknen. Manche Befeuchterbeutel halten sogar bis zu 3 Monate frisch. Je nachdem, wie feucht Sie Ihre Zigarren lagern möchten, sind die Feuchtigkeitsgrade 69% oder 72% wählbar. Das Geheimnis der sogenannten Humidipaks, die es unter anderem von Boveda gibt, ist die patentierte Zwei-Wege-Membran, die die Luftfeuchtigkeit steuert. Ist diese niedriger als 69% bzw. 72%, wird Feuchtigkeit abgegeben. Das Besondere an dem Befeuchterbeutel mit der Zwei-Wege-Membran ist, dass er auch Feuchtigkeit aufnehmen kann, falls diese über 69% bzw. 72% liegt. Die Zigarren bleiben dadurch frisch und sind bei der Entnahme sofort rauchbar. Um zu kontrollieren, ob der Humidipak ausgetauscht werden muss, sollte man prüfen, ob dieser noch weich ist. Denn sobald er hart wird, ist er zu trocken und sollte dringend erneuert werden.

Warum werden Zigarren bei der Lagerung besser?

Zigarren von guter Qualität können mit hochwertigen Weinen verglichen werden. Durch die Lagerung wird ihnen eine Entwicklung gegönnt, durch die sie vollmundige Aromen ausbilden können. Diese ‚Aged Cigars‘ sind unter Aficionados genauso bekannt wie unter Laien. Speziell die kubanischen Zigarren werden nach alter Tradition nach der Fertigung unter optimalen Bedingungen gelagert, denn bei korrekter Lagerung setzt sich der Prozess der Fermentierung fort. Auf diese Weise können die komplexen Tabakkompositionen ein einzigartiges und ausgewogenes Aroma entwickeln.

Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, besagt, dass man eine Zigarre am besten immer schockgefrieren sollte, um mögliche Schädlinge zu vernichten. Hierbei handelt es sich allerdings um einen Trugschluss, da durch dieses Gefrieren der Fermentierungsprozess endgültig abgebrochen wird. Die Zigarre hat nun keine Chance mehr, sich weiterzuentwickeln und überdies werden die Zigarrenblätter während des Auftauens häufig beschädigt. Eine Zigarre sollte nur dann schockgefroren werden, wenn andere Zigarren in dem Humidor von Schädlingen befallen sind.